Präsentation und Fachgespräch sind zwei typische Prüfungsinstrumente, die oft miteinander kombiniert werden. Im Gegensatz zur Präsentation im situationsbezogenen Fachgespräch können Sie diese Präsentation in Ruhe zu Hause vorbereiten.
Grundsätzliches
Haben Sie Ihre Projektarbeit bestanden, so lädt die prüfende Kammer Sie zur mündlichen Prüfung dazu ein. Diese mündliche Prüfung besteht aus Präsentation und Fachgespräch. Die Informationen und Anforderungen zu beiden Teilen finden Sie in den Verordnungen jeweils in § 6: AWP | BP.
Der Prüfungstermin startet mit Ihrer Präsentation. Dafür geben die Verordnungen eine Zeitvorgabe von 15 Minuten an. Insgesamt soll der Prüfungstermin – also Präsentation und Fachgespräch – 45 Minuten nicht überschreiten. In diese Zeiten wird die sogenannte “Rüstzeit” für Ihre Präsentationsmedien nicht eingerechnet.
Inhaltliche Anforderungen
Beide Verordnungen fordern, dass Sie in Ihrer Präsentation die Ergebnisse Ihrer Projektarbeit darstellen und pädagogisch begründen. D. h., dass Sie diese Ergebnisse sowie die Kernelemente Ihrer Projektarbeit unter Einsatz passender und zeitgemäßer Präsentationstechniken visualisieren und darüber berichten. Stellen Sie Ihre Vorgehensweisen im Zusammenhang dar, begründen Sie Ihre Lösungsvorschläge pädagogisch-fachlich und vertreten Sie Ihre Ergebnisse pädagogisch fundiert und überzeugend.
Wiederholen Sie nicht Schritt für Schritt Ihre Projektarbeit, denn dies ist eine mündliche, keine schriftliche Prüfung. Die Projektarbeit ist den Prüfern bereits bekannt. Jetzt wollen sie feststellen, wie Sie Ihre Arbeit vor einem Fachpublikum argumentativ vertreten.
Im anschließenden Fachgespräch “werden anknüpfend an die Präsentation vertiefende oder erweiternde Fragestellungen […] geprüft”. D. h., die Prüfer machen sich üblicherweise während Ihrer Präsentation Notizen und stellen Ihnen dann dazu Fragen.
Die Verordnungen fordern für das Fachgespräch in beiden Fällen, dass Sie in der Lage sind, “pädagogisch angemessen” zu argumentieren und zu kommunizieren. Hier können Sie z. B. mit Ihrer Sicherheit im Umgang mit berufspädagogischen Konzepten, Modellen und Entwicklungen überzeugen.
Stellen Sie daher sicher, dass Sie a. eine Druckversion Ihrer Projektarbeit vor sich liegen haben und b. dass Sie den Inhalt der Seiten und auch der Anhänge im Kopf haben. Denn mit hoher Wahrscheinlichkeit werden die Prüfer nicht nur Fragen nach Informationen auf Ihren Präsentationsmedien stellen, sondern auch zu Textstellen oder zusätzlichen Informationen in Ihrer Projektarbeit.
Medieneinsatz in der Präsentation
Neben der inhaltlichen Darstellung Ihrer Präsentation wird auch Ihre Präsentationstechnik sowie der Umgang mit passenden und zeitgemäßen Medien bewertet.
In der Einladung Ihrer IHK zu dem Prüfungstermin finden Sie üblicherweise Angaben zu den Medien, die Ihnen im Prüfungsraum zur Verfügung stellen. Zögern Sie nicht, Fragen zu stellen, wenn Ihnen Informationen z. B. zu der Präsentationssoftware auf dem IHK-Rechner oder dem Video-Anschluss des Beamers für Ihren eigenen Rechner fehlen.
Beachten Sie bei der Erstellung Ihrer Präsentationsunterlagen die Grundlagen und Regeln zur Mediengestaltung, die Sie in Ihrem Vorbereitungskurs auf die Prüfung zum Thema Medieneinsatz gelernt haben. Eine PowerPoint-Präsentation, die hauptsächlich aus Folien mit Texten besteht, entspricht definitiv nicht diesen professionellen Anforderungen. Einige hilfreiche Hinweise finden Sie z. B. in meinem Blogbeitrag zu diesem Thema.
Bei einer Präsentationszeit von 15 Minuten erwarten viele Prüfungsausschüsse darüber hinaus, dass Sie mehr als nur ein Medium verwenden. Kombinieren Sie z. B. Flipchart oder Pinnwand mit einer digitalen Präsentation oder setzen Sie unterschiedliche, digitale Medien ein.
Auch Ihr Handout zählt zum Medieneinsatz. Sollte aus der Einladung Ihrer IHK nicht hervorgehen, welche Art von Handout der Prüfungsausschuss wünscht, dann fragen Sie bitte nach. Denn grundsätzlich gibt es 2 Varianten:
- Ausdruck der Folien (ggf. inkl. Inhalt des Notizbereiches)
- Erstellung eines separaten, rein textbasierten Handouts
Die zweite Variante bedeutet mehr Aufwand für Sie. Grundsätzlich sollten Sie immer ein Handout für die Prüfer vorbereiten.
Denn dieses ermöglicht dem Prüfungsausschuss, festzustellen, an welcher Stelle Ihrer Präsentation Sie in den 15 Minuten gerade sind und Notizen direkt an den Stellen niederzuschreiben, zu denen die Prüfer Ihnen danach Fragen stellen wollen.
Bestehensregeln
Seit der Änderung der Verordnungen in 2019 müssen sowohl die Präsentation als auch das Fachgespräch separat bestanden werden. D. h., Sie müssen in beiden Teilen eine mindestens ausreichende Leistung von 50 Punkten erreichen (AWP | BP).

Bestehen Sie entweder die Präsentation oder das Fachgespräch nicht, so müssen Sie den gesamten Prüfungsteil wiederholen (siehe Grafik). Dies gilt auch, wenn Sie sowohl Präsentation als auch Fachgespräch nicht bestehen. Es gibt keine Wiederholungsprüfung nur für diese beiden Prüfungsteile.
D. h., Sie müssen eine neue Projektarbeit schreiben und für diese erneut eine Präsentation und ein Fachgespräch durchführen. Dafür stehen Ihnen 2 Wiederholungsversuche zur Verfügung.
Vorbereitung auf diesen abschließenden Prüfungsteil
Sollten Sie beim Ablegen der Prüfung der Berufspädagogen testweise eine eine Präsentation und ein Fachgespräch durchführen wollen, dann können Sie vorab mit mir dazu eine Simulation vereinbaren.
Kontaktieren Sie mich über meine Seite zu den mündlichen Prüfungen, und wir finden einen Termin. Die Simulation kann problemlos online durchgeführt werden.